Butzko, der Hirnschrittmacher des deutschen Kabaretts, ist wieder da, mit seinem neuen Programm „Super Vision“.
Ausgangspunkt ist die Äußerung von Angela Merkel in ihrer Regierungserklärung: „Diese Bundesregierung will die Quellen des guten Lebens allen zugänglich machen.“ Mit diesem Motto wollte die Kanzlerin ein Leitmotiv für die neue Legislaturperiode benennen, obwohl Helmut Schmidt mal sagte: „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.“ Das Blöde: Als Angela Merkel diesen Satz sprach, hatte sie noch ihren Beckenbruch nach ihrem Skiunfall. Sie stand also unter dem Einfluss von Medikamenten. Wir sehen, selbst ein Arzt kann ihr nicht mehr helfen.
Wahrscheinlich deswegen blieb sie uns auch die Definition schuldig, was sie unter einem „guten Leben“ überhaupt versteht. Für die Abgeordneten der großen Koalition war sofort klar, dass sie damit nur eine Diätenerhöhung von 10% gemeint haben kann. Darum nennt man sie auch MdB = Mit doller Bezahlung. Fragte man aber die Bürger, was für sie ein gutes Leben ist, bekämen wir wahrscheinlich 80 Millionen verschiedene Antworten, während Angela Merkels Regierungskunst darin besteht, jeden einzelnen im Glauben zu lassen, genau dessen Antwort ebenfalls gemeint zu haben. Das macht sie zur beliebtesten deutsche Politikerin aller Zeiten. Was aber nichts anderes heißt als, dass der Bumerang, den sie in die Luft geworfen hat, sich im Moment noch in der Phase des Hinfluges befindet.
In der Laudatio zum Deutschen Kleinkunstpreis heißt es über HG.Butzko:
„Die Jury zeichnet einen politischen Kabarettisten aus, der mit anspruchsvoller Komik und analytischer Schärfe selbst höchst komplexe Zusammenhänge darstellt. Dabei ist er ein Meister des investigativen Kabaretts.“ Und Dieter Hildebrandt urteilte mal über ihn: „Sein Kabarett ist so nachhaltig, dass es einen noch Tage drauf beschäftigt.“ ?
Mehr muss man nicht sagen. Wer sich selber überzeugen will, sollte sich „Super Vision“ angucken kommen. Kleiner Tipp: Am besten rechtzeitig Karten besorgen.